Gegen sexualisierte Belästigung im Nachtleben

Kampagne für mehr Sicherheit beim Feiern

Schwarz-weiß-Bild, tanzende Menschen
(Foto: Landeskoordinierungsstelle Sicherheit im Nachtleben Baden-Württemberg, nachtsam)

Die Stadt Freiburg positioniert sich gegen Gewalt und beteiligt sich im Rahmen der Kommunalen Kriminalprävention an der neuen Nachtsam-Kampagne, die sich gegen sexuelle Belästigung im Nachtleben richtet. 

Ansprache an die Feiernden

Plakat zur Kampagne, Schriftzug: Frag doch, statt einfach zu machen.

„Frag doch, statt einfach zu machen“, ist die direkte Ansprache an alle Feiernden – mit dem klaren Appell zum Konsens beim Feiern. Einverständnis einholen, bevor, eventuell auch unbeabsichtigt, Grenzen überschritten werden. Dadurch kann im Nachtleben ein respektvolles und (n)achtsames Miteinander erlebt werden.

Botschaften der Kampagne richten sich an potenziell übergriffige Menschen und die gesamte Gesellschaft

Zu lange gingen die Appelle an Frauen, sich und ihre Getränke zu schützen, einen „sicheren“ Heimweg zu wählen, nicht allein nachts unterwegs zu sein, Tränengas in der Tasche, einen Taschenalarm dabei zu haben und vieles mehr. Übergriffe finden aber nur dann nicht statt, wenn keine Person übergriffig ist. Daher richten sich Botschaften der Kampagne eindeutig an potenziell übergriffige Menschen und an die gesamte Gesellschaft. Hier liegt die Verantwortung, sich korrekt zu verhalten, Grenzen zu wahren und auch, Bekannte, Freund*innen oder Unbekannte zu stoppen, die dies eben nicht tun. Wegschauen und Bagatellisieren geben grenzüberschreitenden Menschen Raum, und die betroffenen Personen leiden. 

Kampagne läuft in 25 Stadt- und Landkreisen

Hier setzt die Kampagne der Koordinierungsstelle für mehr Sicherheit im Nachtleben an, die aktuell in 25 Stadt- und Landkreisen läuft. Die vom Landessozialministerium finanzierte Koordinierungsstelle bietet mit dem Projekt „nachtsam. Mit Sicherheit besser feiern“ im fünften Jahr Schulungskonzepte an und sensibilisiert damit die Öffentlichkeit für sexualisierte Gewalt im Nachtleben. Sie hat ihren Sitz in Freiburg; Trägerin ist die Fachberatungsstelle Frauenhorizonte – gegen sexuelle Gewalt e. V.

Mehr Handlungssicherheit von Mitarbeitenden

Die Trainerinnen der Beratungsstellen docken mit der Kampagne „nachtsam“ an bestehende Strukturen vor Ort an und sorgen für mehr Handlungssicherheit der Mitarbeitenden. Sie informieren über Beratungs- und Hilfsangebote – mitmachen können Club­inhaber*­innen ebenso wie Tanzschulen, Festivals oder Vereinsmitglieder, die eine Party organisieren.

Bisher wurden in Freiburg 832 Personen geschult

So wurden in Freiburg bislang 59 Clubs, Bars, Kneipen, Festivals oder Kollektive geschult, insgesamt waren das 832 Personen. Kooperations­partner*innen der Kampagne sind die Stadt mit der Stelle zur Gleichberechtigung der Frau und dem Kulturamt, die kommunale Suchtprävention „PräRie“, die Pädagogische Hochschule, die Universität, das Jazzhaus und Clubkultur Baden-Württemberg e.V.

Weitere Infos dazu unter www.nachtsam.info/freiburg.

Dieser Artikel erschien im Amtsblatt Nr. 897 vom 25. Oktober 2025. Wer auf dem Laufenden bleiben will, wird alle zwei Wochen per Newsletter über das neue Amtsblatt informiert. Jetzt anmelden!

Veröffentlicht am 24. Oktober 2025